Projekt-Beschreibung

Überblick
DeliGrocery Project 2000 ist eine Kunstinstallation, die in Downtown Manhattan, in Chelsea oder East Village der Öffentlichkeit zugänglich sein wird, mit der Zielvorgabe, dieses begehbare Kunstwerk als Dauerinstallation zu etablieren.

Die Realisierung von DeliGrocery ist vorerst zurückgestellt. Die Entscheidung für die Wiederaufnahme wird auf dieser Web-Seite bekanntgegeben.

DeliGrocery ist eine künstlerische Simulation und Interpretation der amerikanischen Deli/Grocery- Läden mit ihrem breitem Sortiment an vorwiegend Lebens- und Haushaltsmitteln. Mehr als tausend Product Sculptures werden in den Ladenmöbeln aus Chrom und Glas, wie z. B. Kühlschränke und Verkaufstheke, ausgestellt. Der Ladenraum wird blau gefaßt sein und mit Neon-Leuchtreklame bestückt werden, der Boden wird mit schwarzen und weißen Fliesen ausgelegt werden.

Product Sculptures
Die Product Sculptures sind alltägliche Gebrauchs- und Lebensmittelpackungen (Cornflakes-Schachteln, Trinkflaschen, Zeitschriften usw.) einschließlich des Inhalts, die in gebleichtem Bienenwachs gefaßt sind. Durch die künstlerische Transformation bleibt das Produkt erkennbar, wird jedoch in eine Skulptur verwandelt. Durch die malerische Semitransparenz des weißen Bienenwachses wird eine eigentümliche Distanz bewirkt.

Entwicklung
Die erste Product Sculpture wurde 1991 in New York entwickelt. Grocery No.1, ebenfalls 1991 entstanden, kann als der Prototyp von DeliGrocery gesehen werden, weil es die singuläre Product Sculpture mit einem Ladenmöbel (Displaybox) aus Chrom und Glas verbindet. Die Berliner Installation Kiosk von 1996 beleuchtet die versteckten Konnotationen der Konsumgüter und des Konsumverhaltens, die Sozialisationsmuster im Kontext von Nachbarschaft (Kiez) und der stadttypischen architektonischen Struktur. Kiosk ist sowohl Meilenstein als auch eine Zwischenstufe zu DeliGrocery.

Intention
Das Anliegen des Projektes ist das Bewußtmachen dessen, was man im Alltag übersieht und dennoch für selbstverständlich erachtet. Das gilt in besonderem Maße für den Deli-Laden, der die New Yorker Mikrostruktur im Stadtbild und die nachbarschaftliche Sozialisation entscheidend bestimmt. DeliGrocery ermöglicht eine Reflexion über Konsumgüter, Konsumverhalten und die verschiedenen Strategien der Industrie, um ihre Produkte bekannt zu machen. Es wird, da als permanente Installation geplant, den Wandel der Konsumgüter und der Verkaufsstrukturen aufdecken können, da sich alles permanent ändert, die Installation jedoch den Status Quo des Jahres 2000 einfriert. Der elektronische Warenhandel wird das Gesicht der Produkte entscheidend beeinflussen, da sie auf die Funktionalität der Lagerung und des Versands ausgerichtet sein müssen und dementsprechend ihre Form und ihr Layout verändern.
DeliGrocery konfrontiert Natur mit der vom Menschen geschaffenen Realität. Das gebleichte Bienenwachs, ein veredeltes Naturprodukt, repräsentiert die Natur, während die Chrom- und Glasmöbel (Kühlschränke und Regalsysteme) die künstliche Welt der Technologie, Funktionalität, Effizienz und Hygiene verkörpern.
Die Product Sculpture kreiert eine Individualität eines anonymen Massenprodukts. Das durch das Bleichen gewonnene weiße Bienenwachs impliziert Reinheit und Ewigkeit. Die "Versiegelungstechnik” vermittelt Ewigkeit durch das Konservieren des ansonst zeitlichen Produktes.
DeliGrocery ist eine ortsgebundene Installation in einem New Yorker Stadtteil wie dem East Village. Sie repräsentiert den New York typischen Bodega-Laden, obwohl sie diesen gleichzeitig künstlerisch verfremdet.

DeliGrocery in progress
Das technische Layout des DeliGrocery-Ortes besteht aus dem Atelier und dem Projektbüro im hinteren, separaten Bereich und der Installation im vorderen Teil. DeliGrocery wird bereits in seiner Entstehung durch das Internet einer breiteren Öffentlichkeit vermittelt. Die ortsgebundene Einheit von entstehender Installation, Atelier und Projektbüro ermöglicht den Zugang für Presse und Sponsoren. Das Projektbüro wird das New Yorker Projektteam beherbergen, das DeliGrocery durch Fundraising und Organisation vorantreibt, es den Medien vermittelt und sich mit dem Berliner Projektteam koordiniert.

Multimedialer Aspekt
Die multimediale Projektvermittlung ist ein wichtiger Bestandteil von DeliGrocery. Simultan mit der New Yorker Eröffnung am 16. September 2000 werden in auch Berlin, London, Kopenhagen, Mexico City und Sydney Eröffnungen stattfinden. Eine größere Öffentlichkeit wird durch das Internet der New Yorker Eröffnung als virtuelle Erfahrung beiwohnen können. Mehrere Kameras werden Eindrücke vom Ort des Geschehens vermitteln.
Während der Eröffnung wird ein mehrsprachiger Moderator in New York mit den verschiedenen Städten durch Internet-Standleitungen und Großbild-Leinwand verbunden sein und die Events koordinieren. Einige Product Sculptures, Photographien und ein Video über den Entstehungsprozeß werden die assoziierten Ausstellungen begleiten.

Bisher Erreichtes
Im April 1999 wurde das Berliner Projekt-Team gegründet, um die Infrastruktur von europäischer Seite für DeliGrocery herzustellen. Neben der Einrichtung des Berliner Projektbüros hat das Berliner Team das Projekt-Portfolio, das Leporello und die DeliGrocery-Homepage (www.deligrocery.net) realisieren können. Ebenso hat es die Veranstaltung Countdown DeliGrocery Project 2000 vorbereitet und erfolgreich durchgeführt. Mit Hilfe einer großzügigen Förderung durch die Gruner&Jahr-Gruppe konnte Countdown im Bildhauer-Foyer des Constanze Pressehauses in Berlin stattfinden, um der Berliner Öffentlichkeit das DeliGrocery Project 2000 durch eine Diashow, Product Sculptures und ein Video vorzustellen.

Zielgruppen
DeliGrocery wird für viele verschiedene Personengruppen interessant sein. Es wird zu einem Denkmal für das entsprechende New Yorker Viertel, zu dem nicht nur die Leute aus der Nachbarschaft kommen, sondern aus allen Stadtteilen. Der Besucherkreis wird sich auch aus den New Yorker Kunstkreisen rekrutieren und auch Ziel für viele Touristen sein, die wegen New Yorks vielschichtiger Kulturszene in die Stadt kommen. Durch die Printmedien (Kunst- und Lifestyle-Zeitschriften) und die lokalen Nachrichtenmedien wird das Projekt eine noch größere Bekanntheit erreichen. Durch das Internet und Suchmaschinen sowie durch kulturelle Informationsdienste wird ein weltweites Publikum erreicht werden.